“Geh, wohin Dein Herz Dich trägt...”
Geht es Dir auch so, dass Du vieles, was mit dem Herzen zu tun hat, schnell als kitschig empfindest?
Interessant, dass das in unserer Welt so zu sein scheint, oder? Woran liegt das?
Ich hab so die Idee, dass es aus alten und sehr männlichen Zeiten herrührt, in denen die Menschen darauf gepolt wurden, hart zu sein, keine “Schwächen” aka Gefühle zu zeigen, weil man sonst ein Weichling ist, usw.
Aber sei es drum – ich will heute mal das Herz aus anderen Perspektiven betrachten, denn nicht umsonst wird dem Herzen – sogar auch aus westlich-wissenschaftlicher Sicht – eine gewisse Intelligenz, die Herzintelligenz, zugeschrieben.
Allerdings ist meine Perspektive heute mal nicht (nur) westlich-wissenschaftlich, sondern ich möchte es aus einer – Überraschung! – holistischen Perspektive, die ihren Ursprung in den vedischen/yogischen Traditionen hat, betrachten.
Was ist das Herz?
Als erstes kommt mir dabei das Symbol ♥ in den Sinn – als Symbol für Liebe.
Aus der holistischen Perspektive kann man – neben dem Symbol – aber natürlich noch weitere Ebenen ausmachen:
1. Das Herz als Organ
Das ist wohl der zweite Gedanke, den wir in der westlichen Welt erhalten, wenn wir an Herz denken.
Unser Herz als Organ, als Pumpe, die unser Blut durch unseren Körper fließen lässt und dafür sorgt, dass wir gut funktionieren. Sogar aus organischer Sicht werden wir damit aber nicht der kompletten Funktion des Herzens gerecht.
Denn das Herz verfügt über ein Netz aus Nervenzellen und es übernimmt damit wichtige Aufgaben der Steuerung selbst, während es aber auch in ständigem Austausch über Nervenzellen mit dem Gehirn steht. Dadurch steht es mit allen Lebensfunktionen in Verbindung, weshalb auch der Name “Herzhirn” und daraus wohl auch wiederum der Begriff „Herzintelligenz“ entstanden ist.
Dass das Herz aber irgendwie weit mehr sein muss, kann man spätestens erkennen, wenn man sich mit Untersuchungen zum Thema Persönlichkeitsveränderungen bei Herztransplationen auseinandersetzt.
Hier gibt es Berichte darüber, wie herztransplantierte Personen nach ihrer OP Persönlichkeitseigenschaften, Vorlieben, etc. von ihren Spendern annehmen.
Die Hypothese dahinter: es gibt ein Zell-Gedächtnis, das sich hier zeigt. Spannendes Thema, das hier aber den Rahmen sprengen würde – ich möchte an dieser Stelle damit den Blickwinkel weiten.
Für mich ist es ein Hinweis darauf, dass es mehr gibt, als das, was wir sehen können. (Wenn Dich das vertiefend interessiert, kannst Du hier mit der Recherche beginnen.
Und so kommen wir auch gleich zur zweiten Ebene des Herzens.
2. Das energetische Herz
Die Perspektive das Herz als Energie- und Bewusstseinszentrum zu betrachten, ist mindestens 5000 Jahre alt und findet seinen Ursprung im Yoga. Rishis und Yogis beschäftigten sich intensiv mit den verborgenen Energien im Menschen und haben die Lehre von den Chakras entwickelt. Chakras sind Energiezentren im Körper, die Du mit bestimmten Techniken harmonisieren und aktivieren kannst. Yogaübungen haben unter anderem zum Ziel, die Energien im Körper auszugleichen.
Auch im Herzraum befindet sich ein Chakra: Das Herz-Chakra wird aber nicht an der linken Körperseite, dort wo unser organisches Herz ist, verortet, sondern mittig im Körper, auf Herzhöhe. Es bildet das Zentrum des Menschen. Im energetischen Herzzentrum erfahren wir alle Qualitäten, die uns von einem Gefühl der Beschränkung in die Verbundenheit führen, wie beispielsweise Vertrauen, Liebe und Mitgefühl.
”Was auch immer uns im Leben widerfahren mag – wenn es uns gelingt, uns mit der ursprünglichen Kraft der Liebe zu verbinden, so finden wir Trost und Kraft.”
Kalashatra Govinda
Über das Herz-Chakra entfalten wir also eine liebende Haltung zu allem, was ist. Auch das spiegelt in meinen Augen die Herzintelligenz wider – mit deren Hilfe wir leichter leben können.
3. Das spirituelle Herz
Unter dem spirituellen Herz ist das Selbst, also der innerste Wesenskern, zu verstehen, der sich im physischen Herz verkörpert und seine Wirkkraft über das energetische Herz entfaltet. Über das spirituelle Herz verbinden wir uns nach innen – mit unserer Seele – und erfahren dadurch die Verbundenheit im “aussen” mit allem, was ist.
Im Yoga wird dieser Bereich als Selbst bezeichnet und es gibt im Grunde genommen demnach kein Innen und Aussen – sondern das All-Eine, von dem wir unweigerlich Teil sind. Das Gefühl mit allem Eins zu sein schenkt uns das Vertrauen in die Hingabe ans Leben.
Gleichzeitig wird das spirituelle Herz aber auch im Herzzentrum verortet – wenn wir gefragt werden, wo unsere Seele wohnt, zeigen die meisten Menschen intuitiv auf den Bereich des Herz-Chakras. Ist das nicht spannend?
Auch das ist für mich ein wesentlicher Aspekt von Herzintelligenz.
Was will ich damit sagen?
Was will ich Dir mit diesen abgefahrenen, aber für mich so wahren, Ansichten über Herzintelligenz sagen?
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Dir zu zeigen, dass es mehr gibt. Und auch hier und heute möchte ich Dir zeigen, dass unser Herz so viel mehr ist, so viel mehr kann und so viel mehr weiß. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit der Kraft unseres Herzens Berge versetzen können, wenn wir uns wieder mit ihm verbinden. Verbinden wir uns mit unserer Herzintelligenz, weist sie uns den Weg – was auf den ersten Blick sehr kitschig klingt, ist in meinen Augen ein Ausdruck tiefer Weisheit und die Lösung aller Probleme dieser Welt.
Wenn wir sie wieder zulassen – die Verbindung zu unserem Herzen – wirklich wieder zulassen, dann kommen wir unserem innersten Wesenskern näher.
Und dieser innerste Wesenskern weiß genau, was gut für uns ist. Und was nicht. Wenn wir die Verbindung zu unserem Herzen wieder zuließen, würden wir uns und unserer Umgebung mit bedingungsloser Liebe begegnen können – frei von Urteil oder Wertung.
Es ist der Startpunkt für eine schönere Welt.
Siehst Du das auch so?