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Ist es wichtig, seine Wurzeln zu kennen? Meine Erfahrung mit Ahnenforschung

Aktualisiert: 16. Mai

Woher komme ich eigentlich?


Vor einigen Wochen habe ich den Impuls verspürt, dieser Frage näher auf den Grund zu gehen. Ich kenne meine Eltern und Großeltern und ihr jeweiliges "Gepäck", das sie durch ihr Leben tragen/getragen haben. Aber darüber hinaus? Keine Ahnung.

So habe ich mich also auf Ahnenforschung begeben.

Ich wusste, dass meine Tante meine väterliche Ahnenlinie schon ziemlich weit erforscht hatte. Ein Besuch bei ihr brachte mir in Nullkommanix alle Daten bis 1841.

So lange lebt diese Linie schon an einem Ort - meinem Heimatort.


Zurück in die Vergangenheit


Schwieriger stellte es sich bei meiner weiblichen Ahnenlinie heraus, denn hier gab es Umzüge, Trennungen, Flucht und Namenswechsel.

Ich habe keine Ahnung, wer meine Urgroßeltern mütterlicherseits sind.

Durch einen glücklichen Zufall bin ich auf einen netten Herrn gestoßen, der mir nun behilflich dabei ist, mehr über meinen Großvater herauszufinden.

Da der Landstrich, aus dem mein Opa stammt, seit dem Ende des zweiten Weltkrieges polnisch ist, gibt es Sprach- und Kulturherausforderungen. Es ist also nicht leicht, an Informationen zu kommen.

Den letzten Austausch mit besagtem Herrn beendet er mit: "Geben Sie nicht auf! Es ist wichtig, seine Wurzeln zu kennen!"


Ist es wichtig, zu WISSEN?


Seitdem denke ich über darüber nach.

Ist es wichtig seine Wurzeln zu KENNEN?

Muss man all die Daten WISSEN, wer wann wo geboren, gestorben ist und gelebt hat?

"Reicht" es nicht, seine Wurzeln und all die Themen, die unsere Vorfahren zu bewältigen oder zu feiern hatten, zu FÜHLEN?

Ich weiß um Schmerz, Leid, Trauer und Glück der letzten beiden Generationen meiner Linie. Ich weiß um mein (nicht immer leichtes) Erbe. Und ich habe es schon durchgefühlt (und tue das immer wieder, denn es ist ein Prozess).

Muss ich aber noch mehr wissen? Oder reicht es zu fühlen?

Bin ich schon mit den zwei vorherigen zwei Generationen „bedient“?

Brauche ich noch mehr zu wissen?

Und gibt es überhaupt eine allgemeingültige Antwort darauf?

 

Meine Antwort ist Nein. Es gibt wie immer keine allgemeingültige Antwort darauf.


Dem inneren Impuls folgen




Jeder sollte seinem Gefühl folgen.

Ich persönlich finde es wichtig für mein Leben und das meiner Kinder zu wissen, welche schwierigen Herausforderungen oder Traumata meine (Groß-)Eltern zu leben haben/hatten. Es gibt mir ein tiefes Verständnis dafür, woher ich komme und einige sehr heilsame Antworten auf viele "Warum-Fragen" zu meinen Prägungen und Erlebnissen aus Kindheit und Jugend. Es hilft mir herauszufinden, wer ich ohne meine Geschichten bin. Was zu mir gehört und was nicht.

Das hat für mich Priorität. Meine Großeltern haben den zweiten Weltkrieg mitgelebt. Meine Eltern die Nachkriegszeit. Und das alleine ist für mich Grund genug, mich damit auseinanderzusetzen, denn wir dürfen nicht unterschätzen, wie sehr diese Zeiten uns heute noch beeinflussen. Wir tragen sie noch in uns. Davon bin ich überzeugt. Solange wir sie nicht heilen, werden sie weiterleben. In kleinen und großen Kriegen dieser Welt. Und wir dürfen sie jetzt heilen, damit sie nicht weitergetragen werden.


Ich weiß auch, dass ich tief mit meiner weiteren Ahnenlinie verbunden bin – Kraft, Energie und Impulse für mein Leben aus ihr schöpfen kann. Und all die schweren Themen, Erlebnisse und Herausforderungen, die durch sie in mir leben, heilen kann. Immer mehr.

Brauche ich dazu Daten, Fakten, Zahlen? Nein. Hilft es mir persönlich, mich tiefer mit ihnen zu verbinden? Ja. Das ist es, was ich mir aus der Erforschung meiner Ahnen erhoffe.

 

Wie siehst du das? Findest du es wichtig, deine Wurzeln zu kennen?

 
 
 

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